2013-07-02 | Plünderungen im Hauptquartier der Muslimbrüder. Die Plozei schritt nicht ein, hatte vorher erklärt, dass sie für den Schutz der Einrichtungen der Muslimbrüder nicht zuständig sei. Das Militär drohte, die Macht zu übernehmen, wenn die Gewalt aufhörte. Schließlich setzten die Generäle sogar ein Ultimatum bis 3. Juli 2013, 17 Uhr. |
2013-07-08 | Eskalation der Gewalt: Zusammenstöße zwischen demonstrierenden Muslimbrüdern und Militär - mindestens 51 Tote und 435 Verletzte. Der Militärangriff erfolgte kurz nach dem Morgengebet; es sollen auch Frauen und Kinder unter den Toten sein. |
2013-07-09 | Hazem al-Beblawi soll Regierungschef werden. Als Vizepräsident wird der Friedensnobelpreisträger Mohammed El-Baradei dem Präsidenten Adli Mansur zur Seite gestellt. |
2013-07-27 | Bei Auseinandersetzungen mit Islamisten wurden mindestens 80 Menschen getötet und 800 verletzt. (Die Muslimbruderschaft sprach allerdings von über 100 Toten und 4000 Verletzten.) Polizeieinheiten waren am Samstag, 28. Juli, kurz nach Mitternacht gegen Pro-Mursi-Demonstranten in Nasr City vorgegangen, nachdem diese die 6.-Oktober-Brücke, die zum Flughafen führt, besetzt hatten. |
2013-08-14 | Gewaltsame Auflösung der Protestlager von Anhängern des
abgesetzten Präsidenten Mursi in Rabaa al-Adawiya
und auf dem Nahda-Platz vor der Kairoer Universität. (Das Camp in Rabaa al-Adawiya bestand seit sechs Wochen.) Im Laufe des folgenden Tages eskalieren die Auseinandersetzungen. Es kam zu vielen Toten: die Regierung meldete 149 Opfer, während die Muslimbrüder von mehr als 1.000 Toten sprachen. Innenminister Mohammed Ibrahim berichtete von 43 getöteten und mehr als 200 verletzten Polizisten. Mursi-Anhänger stürmten in mehreren Provinzen öffentliche Gebäude und griffen Kirchen und Wohnhäuser koptischer Christen an, weil Vertreter dieser Religionsgemeinschaft die Absetzung Mursis durch das Militär begrüßt hatten. |
2013-08-18 | Bei einem Transport festgenommener Muslinbrüder kam es zu deren Ausbruch; sie nahmen einen Polizeioffizier als Geisel. Andere Polizisten haben angeblich 38 Menschen erschossen. (Dieser Bericht des Nachrichtensenders Al-Dschasira wurde von den Behörden nicht bestätigt.) |
Oktober 2013 | Die Zusammenstöße zwischen den Muslimbrüdern und der
Staatsmacht werden forgesetzt. Bei Protestmärschen am 4. Oktober in
Kairo wurden vier Menschen getötet und 40 verletzt. Auch in
Alexandria, Al-Mahalla und in Suez kam es zu Auseinandersetzungen. Tage später griffen Extremisten Polizeistationen an und töteten 18 Polizisten und Armeeangehörige. Am 8. Oktober wurden bei Straßenschlachten in mehreren Städten insgesamt 53 (57 nach anderen Berichten) Menschen getötet und knapp 300 (bsw. über 400) verletzt. Die Organisatoren der Protestmärsche begrenzten daraufhin ihre geplanten Veranstaltungen; so sagten sie einen Protestmarsch zum Tahrir-Platz ab. |
2013-12-24 | Bombenanschlag auf eine Polizeistation im Norden Ägyptens: 13 Tote. |
24. März 2014 | Ein Gericht in der Provinz Minia verurteilte nach einem nur fünfzehnminütigem Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit 529 Mursi-Anhänger zum Tode. Nur 147 der Angeklagten waren zugegen, die übrigen waren auf der Flucht und wurden in Abwesenheit verurteilt. Nur 16 Beschuldigte wurden freigesetzt. |
28. April 2014 | In einem zweiten Schnellverfahren wurden weitere 683 Islamisten zum Tode verurteilt, darunter der Anführer der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie. |
11. Juni 2015 | Terroristenanschlag vor dem Karnak-Tempel von Luxor. Drei Attentäter gelangten aber nicht in das Tempelinnere. Touristen wurden nicht geschädigt. |
Südwest Presse/Haller Tagblatt: 2013-07-02, -07-09, -07-10, -07-29
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2013-10-05, -10-08, -10-12, -12-27
2014-03-25, -04-29
2015-06-11
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Stand: 19-12-18 Aktueller Bearbeiter: GiJ Grafik: "Unsere Erde" von Rudas & Karig (Verlag Markt & Technik) Datei: aegypten/aegypten2-d1.htm |