Albanien

Staatsform: Präsidiale Republik
Fläche: 28.748 km2
Einwohner: 3,4 Millionen
Hauptstadt: Tirana
Sprache: Albanisch (Toskisch)
Ethnische Gliederung: Albaner 98 %, Griechen 2 %

Staat - Historie - Grenzkonflikt - Quellen

Historische Entwicklung

Seit dem 7. Jahrhundert siedeln Slawen auf dem Balkan. Im 13. bis zum 15. Jahrhundert breiten sich albanische Siedlungen bis nach Mazedonien und Mittel- und Südgriechenland aus.

15. Jahrhundert Eindringen der Türken. Flucht vieler Albaner nach Italien. Orientalisierung und Übernahme des Islam (vielfach aber nur zum Schein).
1912 Albanien wird nach dem Balkankrieg gegen die Türkei unabhängig (November).
1913/1914 Großmächte machen Albanien zum selbständigen Fürstentum und setzen im März 1994 Wilhelm zu Wied als Fürsten ein, der den Thron aber bei Ausbruch des 2. Weltkrieges sofort räumt. Alabaniens Norden wird von österreichisch-ungarischen, der Süden von italienischen Truppen besetzt.
1918 - 1928 Republik Ahmed Zogu wird 1928 erster Präsident, 1928 König.
1939 Einmarsch italienischer Truppen auf Befehl Benito Mussolinis.
1944 Ausrufung einer Albanischen Volksrepublik durch Enver Hodscha.
1946 Albanien erhält am 11. Januar volle staatliche Souverenität.

Die politische Führung (Hodscha war albanisches Staatsoberhaupt von 1946 bis 1985) entwickelte den Staat nach sowjetischem Vorbild. Nach Stalins Tod 1953 kehrten sich die Verantwortlichen von der Sowjetunion ab und orientierten sich mehr an China. 1961 wurden die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion abgebrochen, 1978 - während des Grenzkonfliktes zwischen China und Vietnam - auch die zu China. Albanien ging in die politische Isolation.


Staat - Historie - Grenzkonflikt - Quellen

Protokoll des historischen Grenzkonflikts mit Griechenland 1993

Mai 1992 Staatsbesuch des griechischen Ministerpräsidenten Mitsotakis; die beide Länder vereinbaren eine intensive Kooperation in verschiedenen Wirtschaftsbereichen - der Handelsschiffahrt, des Tourismus und der Fischerei. Zudem beinhaltet der Freundschafts- und Kooperationsvertrag auch die Zusammenarbeit auf militärischem Sektor.
Juli 1993 Die Ausweisung eines griechisch-orthodoxen Priesters aus Albanien führt zu erheblichen Spannungen mit Athen.
August 1993 150 000 bis 200 000 illegal in Griechenland lebende albanische Saisonarbeiter werden ausgewiesen; sie dürfen nur zurückkehren, wenn den griechischen Minderheiten in Albanien völlige Religionsfreiheit zugesichert wird.
Ende 1993 Verhandlungen zwischen Griechenland und Albanien: Griechenland verbessert den Status der dort lebenden albanischen Saisonarbeiter; Albanien garantiert die Rechte der im Land lebenden Griechen.
10. April 1994 Bewaffneter Überfall der griechischen Untergrundorganisation "Befreiungsfront von Nordepirus" (Anmerkung: Nordepirus ist die südliche Grenzregion Albaniens, die von Griechen und Albanern besiedelt ist) auf eine Kaserne nahe der Grenze zu Griechenland.
Mai 1994 Gespräche über die Beilegung des Konfliktes enden ergebnislos.
23. August 1994 Verletzung des albanischen Luftraums durch ein griechisches Flugzeug; Albanien ruft seinen Botschafter aus Athen zurück
Juli 1995 Griechenland beendet seine Blockade von EU-Finanzhilfen für Albanien und gibt den Weg für die Aufnahme des Landes als Vollmitglied in den Europarat frei.
21. und 22. März 1996 Staatsbesuch des griechischen Präsidenten Stephanopoulos in Tirana; Unterzeichnung eines Freundschaftsvertrages zwischen Albanien und Griechenland.

Staat - Historie - Grenzkonflikt - Quellen

Quellen:

Der große Herder: Freiburg 1953: Albanien

Dingemann, Rüdiger: Westermann Lexikon Krisenherde der Welt. Konflikte und Kriege seit 1945. Braunschweig: Westermann 1996



Seitenanfang


Konfliktseite

Stand: 05-03-11
Bearbeiter: Regina Bauer / Jürgen Gierich, Evelin Lehmann
Grafik: "Unsere Erde" von Rudas & Karig (Verlag Markt & Technik)
Datei: albanien/albanie2.htm