1999 - 2000 - 2001 - 2002 - 2003 - 2004 - 2005 - 2006 - Quellen
19. Juni 1999 | Nachdem tschetschenische Kämpfer drei Grenzübergänge nach Russland angegriffen und drei Soldaten getötet hatten, bombardierten russische Kampfhubschrauber tschetschenische Stellungen. Den Angaben nach starben 7 Russen, 14 wurden verwundet. |
6. Juli 1999 | Russische Kampfhubschrauber und Artillerie griffen eine Gruppe von bis zu 200 Rebellen an. Ein Sprecher Maschadows warnte vor Rückschlägen von Seiten Tschetscheniens. Ein Ende des Krieges sei weiter entfernt denn je. |
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31. Januar 2000 | Am Sonntag, den 30. Januar, starteten die russischen Streitkräfte einen neuen von
unzähligen Versuchen, um eine Fallschirmjägereinheit in der Nähe zum Dorf Kakhwy in der
Region von Surt abzusetzen. Nach Angaben tschetschenischer Kämpfer kamen dabei mindestens
10 von der 25 Mann starken Einheit ums Leben, währenddessen die restlichen russischen
Soldaten in die angrenzenden Wälder entkamen. Des weiteren heißt es, dass nun seit zwei
Tagen von Seiten der russischen Luftwaffe eine intensive Suchaktion zur Rettung der
Überlebenden im Gange sei.
Am Mittag des 31. Januar griffen tschetschenische Kämpfer einen Verband russischer Rettungshubschrauber an. Es wird von tschetschenischer Seite berichtet, dass man einen von insgesamt fünf Rettungshubschraubern abgeschossen und den Rettungstrupp in ,gejagte Beute' umgewandelt habe. Zeitgleich, jedoch in einer anderen Gefechtszone, in der Nähe von Alkhazur (Außenbezirk von Grosny), haben die tschetschenischen Kämpfer zusätzlich ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Weitere Berichte über Gefechte zwischen russischer und tschetschenischer Seite: In der Nachbarschaft des Vorortes von Grosny, Montka, die jetzt schon seit einer Woche unter russischen Dauerbeschuss liegt, hat sich eine große Menge russischer Soldaten gesammelt, woraufhin die Tschetschenen einen sofortigen Gegenangriff starteten, um beim ,,Feind" einen erheblichen Schaden zu erlangen. Vertraulichen Quellen zufolge heißt es, dass bei dem Angriff mehr als 100 russische Soldaten getötet und 12 Fahrzeuge zerstört worden sind. In anderen Vororten von Grosny, wie Karbinka, griffen tschetschenische Kämpfer russische Truppen an, wobei zwei feindliche Fahrzeuge und mehrere russische Soldaten, einschließlich ein Colonel, getötet wurden. |
22. März 2000 | Heute gerieten russische Spezialeinheiten (OMON) in einen tschetschenischen Hinterhalt in der Nähe des Dorfes Novo Grosny, in der Provinz Gudermes. Die Tschetschenen überfielen dabei einen russischen Konvoi, wobei zwei Lastwagen, ein Kampffahrzeug und ein gepanzerter Personentransporter zerstört wurden. Angeblich soll bei diesem Angriff 52 russische Soldaten getötet worden sein. |
23. März 2000 | Es wurde von wilden Kämpfen zwischen den russischen und tschetschenischen Streitkräften berichtet, die besagten, dass im Gebiet um Saadi-Khutor (Komsomolskoye) schwere Gefechte geführt wurden. Jedoch gab es keine Angaben über jegliche Verluste beiderseits. |
25. März 2000 | Tschetschenische Kämpfer überfielen am Nachmittag einen russischen Militär-Konvoi
in der Nähe des Dorfes Chaschloui, wobei sechs Maschinen zerstört und über 54 russische
Soldaten getötet wurden. Desweiteren griffen tschetschenische Kämpfer eine russische
Stellung in der Umgebung von Vedeno an; dabei ist ein Transporter zerstört worden. Über
Verluste beiderseits liegen keine Erkenntnisse vor. Statements von russischen Generälen:
Währenddessen rief der russische Präsident Vladimir Putin erneut den tschetschenischen Präsidenten und die Führer des Jihads zu Verhandlungen auf. Diese bestanden jedoch darauf, dass fünf islamische Länder am Verhandlungstisch anwesend sind. |
27. März 2000 | Berichten zufolge wurden zwei tschetschenische Kämpfer bei einem Marsch zwischen zwei
Dörfern von russischen Streitkräften erwischt und folglich auch festgenommen. Bei den
Gefangenen handelt es sich nach tschetschenischen Angaben um folgende Personen: Abu Salah
Al-Sheshani (Tschetschenien) und Abu Al-Junaid Al-Iraki. In den letzten Tagen gab es
Anzeichen von sich zurückziehenden OMON-Einheiten. Es wurde stark spekuliert, dass diese
jegliche Befehle des Innenministeriums, welchem sie unterstellt sind, ignorierten.
Russischen Lokalfernsehen zufolge begründeten sie ihr Handeln damit, dass viele von ihnen
in Tschetschenien getötet worden seien, für nichts und wieder nichts. Man hat nun auch
festgestellt, dass es Tatsachenverzerrungen russischerseits existieren; insofern, dass sie
Körper von russischen gefallenen Soldaten als die der toten ,Rebellen' ausgaben.
Es wurde vom russischen Militär behauptet, dass jeden Tag Hunderte von tschetschenischen Kämpfern entweder getötet, gefangen oder verwundet würden. Als Gegenmeinung oder Antithese tschetschenischer Seite insbezüglich dieser Aussagen hieß es, dass, wenn die russischen Berichte über die tschetschenischen Kämpfer nur zu 10 % richtig wären, es bedeuten würde, dass jeder der Kämpfer mindestens einmal in den letzten sechs Monaten getötet, festgenommen oder verwundet worden wäre. Während unseren Recherchen sind wir auf ein interessantes Gedicht gestoßen, welches wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Es heißt: (als Einer tote tschetschenische Kämpfer sah, dichtete er:) Eigenartig, wie sie in ihrem Blut liegen |
30. März 2000 | In der von Bergen umgebenen Ortschaft Vedeno lockten tschetschenische Kämpfer eine Kolonne der "OMON - Spezialeinheiten" in einen Hinterhalt, um anschließend einen Angriff zu starten. Dabei sind nach tschetschenischen Angaben drei Maschinen zerstört, 30 russische Soldaten getötet und neun festgenommen worden. Ein tschetschenischer Kämpfer sei beim Angriff gefallen und ein weiterer verletzt worden. Nun bereiten sich die Tschetschenen auf intensivere und kompaktere Gegenangriffe vor. Ihr Ziel ist es, mit wenigen oder geringen Mitteln, viel Schaden anzurichten. Sie bereiten sich auf Gefechte in allen Gebieten Tschetscheniens vor. |
18. Mai 2000 | Ein russischer Militärzug auf dem Weg nach Inguschetien entgleiste, als dieser über Minen fuhr, die von Tschetschenen verlegt wurden. Der Zug kam dabei zum Umsturz. Verletzte Soldaten wurden gesichtet, jedoch keine konkreten Angaben über eventuelle Todesopfer gemacht. |
28. Mai 2000 | Tschetschenische Kampfeinheiten bombardierten eine russische Stellung im Dorf Dai nahe der Stadt Shali Argun mit etwa dreißig S5-Raketen. Nach Augenzeugenberichten gab es schweren Schaden seitens der russischen Stellung. Jedoch wurden keine genauen Opferzahlen genannt. |
17. Juni 2000 | Einen weiteren Angriff starteten tschetschenische Kämpfer gegen einen russischen Suchtrupp, der Fallschirmeinheiten zur Hilfe eilte, nachdem diese zuvor von tschetschenischen Kämpfern abgefangen und in einen Hinterhalt gelockt wurden. Nach heftigen Auseinandersetzungen zogen sich beide Konfliktparteien zurück und das Gebiet wurde dann zusätzlich von der russischen Luftwaffe bombardiert. Es fehlen jegliche Angaben über Verluste beiderseits. |
25. Juni 2000 | Nach russischen Militärangaben wurden heute rund 29 tschetschenische Angriffe gegen diverse russische Stellungen durchgeführt. Man schätzt die Verluste als sehr hoch an. Jedoch hielt man sich zurück und gab keine genauen Zahlen und keine Fakten über Materialschäden bekannt wie z.B. Transporter, Panzer, BRT und Minenleger. |
6. Juli 2000 | In ein Dilemma stürzte sich heute das russische Oberhaupt, nachdem das Innenministerium hohe Militärangehörige anklagte, mit der Beschuldigung, die tschetschenischen Kämpfer nicht ernst genommen zu haben, wodurch hohe Verluste vermeldet wurden. |
3. August 2000 | Binnen von gerade mal 12 Stunden nach einer Explosion in
der russischen Hauptstadt Moskau, wobei sieben Menschen getötet und 93
schwer verletzt worden, wurden schon die "mutmaßlichen Täter"' wie
damals bei den Explosionen, vor Beginn des zweiten Kaukasus-Krieges
(siehe dazu mehr unter dem Konflikt in Dagestan, der gegenwärtig in
Bearbeitung ist), sofort gefasst. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB
leistete einwandfreie Arbeit. Und wie konnte es auch anders sein, als
dass es diesmal "wieder'' Kaukasier waren, ein Tschetschene und ein
Dagestaner. Es wird dazu noch nach einem weiteren, dritten Täter
gefahndet. Der russische Premier Wladimir Putin gab sich diesmal jedoch
vorsichtig über die neulichen Ereignisse bekannt. Er warnte davor,
verfrühte Schlüsse zu ziehen. Es ist interessant zu beobachten, dass
wenn die russische Bevölkerung kurz vor einer Meinungsänderung stand
und die Kritiken gegen die Handlungs- und Vorgehensweisen des
russischen Militärs im Kaukasus-Konflikt lauter wurden, es zu diesen
Explosionen kommt. Derartige Explosionen wiederum führen zum
Stimmungswechsel der Bevölkerung und somit sehen sie die Geschehnisse
nicht mehr so dramatisch und legen einen Zahn zurück mit ihrer
Kritik.
Hier sieht man wieder die gleichen Abläufe wie damals im 2. Kaukasus-Krieg. Ein Vorwand nach dem anderen und wieder wird Menschenblut unter bestialischer Art und Weise sowohl auf der russischen wie auch auf der tschetschenischen Seite vergossen. Die darunter Leidenden sind, wie immer in Kriegen, die verarmte Bevölkerung. |
15. August 2000 | Tschetschenische Stellungen wurden massiv von der russischen Armee angegriffen. Laut Itar-Tass war es ein Angriff mit unter anderem Artilleriefeuer, Minenwerfern und Raketen. |
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14. Januar 2001 | Russische Truppen mit Mannschaftswagen durchkämmten die Dörfer Starije und Nowije Atagi. 12 Tage später fanden Bewohner verstümmelte Leichen. Das Verbrechen wurde von den russischen Behörden nicht strafrechtlich verfolgt, da es sich bei den Toten hauptsächlich um Rebellen handelte. Die Menschenrechtsorganisation Memorial zeigt anhand von Fotos und Videobändern, dass es sich meistens um unschuldige Zivilisten handelte. |
03. Mai 2001 | Mindestens sieben tschetschenische Zivilisten sind bei einem Überfall getötet worden, unter ihnen auch der Dorfälteste. |
12. Juni 2001 | Den tschetschenischen Untergrundkämpfern gelang es, russische Einheiten in den Hinterhalt zu locken oder durch Sabotage zu schwächen. Bei heftigen Gefechten erlitt die russische Armee öfter hohe Verluste. |
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7. Februar 2002 | Bei einer Hubschrauberkatastrophe kamen 24 Menschen ums Leben. Die Behörden nannten als Ursache für den Absturz von 4 Militärhubschrauber Pilotenfehler und technische Mängel. Russische Zeitungen behaupteten allerdings, die Maschinen seien möglicherweise von tschetschenischen Rebellen abgeschossen worden. |
19. Februar 2002 | Bei russischen Spezialoperationen starben 56 Rebellen. Allein in einem Dorf in der Nähe von Grosny wurden 15 Freischäler erschossen. |
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5. Juni 2003 | 19 russische Luftwaffenangehörige starben bei einem Selbstmordattentat im Nordkaukasus. Eine junge Frau sprengte einen Bus in die Luft. |
5. Dezember 2003 | Sprengstoffanschlag auf einen russischen Pendlerzug. 40 Tote. |
9. Dezember 2003 | Selbstmordanschlag vor der russischen Staatsduma. 5 Tote. |
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6. Februar 2004 | U-Bahnanschlag in Moskau. 41 Tote. |
6. April 2004 | Selbstmordanschlag auf die Präsidentenlimousine des Staatschefs von Inguschetien, Murat Sjasikow, ohne ernsthafte Folgen. |
9. Mai 2004 | Selbstmordanschlag in Grosny. Während der Feierlichkeiten zum Sieg über Deutschland im Zweiten Weltkrieg im Stadion von Grosny wurde eine Mine gezündet, die den tschetschenischen Präsidenten Achmed Kadyrow, den Staatsratsvorsitzenden Hussein Issajew und weitere Mitarbeiter in den Tod riss. Insgesamt gab es verschiedenen Quellen zufolge 6 oder 24 Tote und etwa ein halbes Hundert Verletzte. |
21. Juni 2004 | Anschlag auf russische Sicherheitskräfte in der Nachbarrepublik Inguschetien. Rebellen richteten systematisch alle Polizisten, Soldaten, Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft und des Geheimdienstes hin. 79 Tote, 113 Verletzte. Unter den Toten waren 48 russische Sicherheitskräfte und 28 Zivilisten. |
13. Juli 2004 | Selbstmordanschlag auf den Übergangspäsidenten Sergej Abramov ohne ernsthafte Folgen. |
25. August 2004 | Sprengung zweier russischer Verkehrsmaschinen durch Selbstmordattentäterinnen. 90 Tote. |
31. August 2004 | Selbstmordanschlag einer tschetschenischen Extremistin vor dem Eingang der Moskauer U-Bahn-Station Ryschskaja. 9 Tote, mehr als 30 Verletzte. |
1. bis 3. September 2004 | Massengeiselnahme in der Schule Nr. 1 in Besland (Nordossetien). 368 Tote und 646 Verletzte. |
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2000 - 2001 - 2002 - 2003- 2004 - 2005 - 2006 - Quellen
Uns liegen sowohl Informationen aus tschetschenischen und russischen Medien als auch aus westlichen Medien vor. Wir hoffen, dass die schlimmsten Informationen auf Irrtümern basieren. Doch gleichzeitig wissen wir auch, dass diese Quellen in den meisten Fällen richtig liegen.
Wir versuchen alles kurz und bündig darzustellen und die Hintergründe klar zu machen.
Dabei kommt es uns in erster Linie auf die Richtigkeit unserer Angaben an. Eine
parteiische Darstellung beabsichtigen wir nicht. Je nach den Quellen, die zur Verfügung
stehen, lässt sich ein solcher Eindruck aber leider nicht vermeiden. Parteilichkeit
entsteht aber hauptsächlich durch die Parteilichkeit des Lesenden.
(Mehmet Sanlier)
Printmedien:
Der Spiegel 2/1995
Der Spiegel 20/1995
Das Parlament Nr. 16-17 April
Haller Tagblatt vom 99-06-19, 99-07-05 und -06, 2003-06-06, 2004-05-10, 2004-06-23, 2005-03,09, 2006-07-11
iap Nr. 9/September 2004, S. 7 und 10
Internet:
www.fr-aktuell.de
www.spiegel.de
www.focus.de
www.akit.com.tr
www.amina.com/news.htm
www.washingtonpost.com/wp-dyn/world/
www.tevhid.de
www.kavkaz.org
www.qoqaz.de
Stand: 09-05-03/19-06-16 Letzter Bearbeiter: J. Gierich Bisherige Bearbeiter: Yvonne Rieger, Katrin Seubert (2005), Andrea Schöller (1997), Simone Mönnig, Mehmet Sanlier (1999/2000), Udo Schuster (2005) Ursprungsautor: Felix Cullin Grafik: "Unsere Erde" von Rudas & Karig (Verlag Markt & Technik) Datei: tschetsc/tsche_d1.htm (seit 2008-12-10; Inhalte vorher auf der Hauptseite) |